Die intimste räumliche Einheit, das Bett, wird in der Krise zum öffentlichen Möbel und beeinflusst so unser Verhältnis zum öffentlichen Raum. Eindringliche Bilder von provisorisch umfunktionierten Sport– und Messehallen, höhlenartige Räume mit hunderten von leeren Betten in einem Raster, streichen die Fassade einer neuen Stadt (Beatriz Colomina, 2020) . Gleichzeitig wird das Bett in der heute entstehenden Ferngesellschaft (Peter Weibel, 2020), in der ich mich als Körper nicht mehr bewegen darf/kann/muss zum zentralen Schauplatz global vernetzter Aktivitäten. Sich hineinlegen heißt nicht mehr zur Ruhe kommen.
Wie ein entschwindender Traum die Erinnerung an eine Zeit davor, in der Bett und Schlaf im urbanen Diskurs zuletzt zunehmende Popularität erfuhren. Die Erkenntnis, dass wir in kurzen, von Pausen unterbrochenen Schüben am besten arbeiten (Beatriz Colomina, 2014) , beschwor eine auf maximale Produktivität gepolte Napping Kultur, die sleeperies erfand und napping pods am Arbeitsplatz installierte. Aus der Ohnmacht der letzten Monate langsam erwachend erwägen wir heute den generellen (Un)Nutzen dieses lokal verorteten Arbeitsplatzes und imaginieren sich verdichtende Bettenlandschaften als Produktionsstätten eines danach.
2020 I love u
Tag und Nacht, Home und Office, Arbeit und Spiel verschwimmen in unsereren Betten. Die horizontale Existenz, die Playboychef Hugh Hefner bereits in den Sechzigern faszinierte, wird 2020 für die Massen zu Realität. Unter ständiger Aufsicht versuchen wir die Balance zu halten und Unordnung zu vermeiden.
Experimente +++ Skizzen +++ Transformation +++ Atmosphärisches Mapping
Les Dormeurs, Sophie Calle, 1979 +++ Still Life (Betamale), Jon Rafman, 2013 +++ My Bed, Tracey Emin, 1998 +++ The Century of the Bed, curated by_vienna 2014 +++ Bed–In, Beatriz Colomina, Architecture Biennale Venice, 2019 +++ Bed–In For Peace, Yoko Ono, John Lennon, 1969 +++ Red Room (Parents), Louise Bourgeois , 1994 +++ Notes on Camp, Tom Burr, 2011 +++ Henry Ford Hospital, Frida Kahlo, 1932 +++ Exercising novy byt, Fokus Grupa, 2014 +++ Schlafflagge, Raša Todosijević, 1981 +++ Aufblasbares Anzughaus, Archigram, 1968 +++ Mobiles Büro, Hans Hollein, 1969 +++ Surveillance Beds, Julia Scherr, 1994–2000 +++ RMB City: A Second Life City Planning, Cao Fei, 2007–2009 +++ Slow Room, Jonathan Schipper, 2014–2015 +++ Back To Bed, Bedtime Digital GamesPuzzleBrain Games +++ The Persistence of Memory, Salvador Dali, 1931 +++ Fragrant Délit, Madelon Vriesendorp, 1975
Die intimste räumliche Einheit, das Bett, wird in der Krise zum öffentlichen Möbel und beeinflusst so unser Verhältnis zum öffentlichen Raum. Eindringliche Bilder von provisorisch umfunktionierten Sport– und Messehallen, höhlenartige Räume mit hunderten von leeren Betten in einem Raster, streichen die Fassade einer neuen Stadt (Beatriz Colomina, 2020) . Gleichzeitig wird das Bett in der heute entstehenden Ferngesellschaft (Peter Weibel, 2020), in der ich mich als Körper nicht mehr bewegen darf/kann/muss zum zentralen Schauplatz global vernetzter Aktivitäten. Sich hineinlegen heißt nicht mehr zur Ruhe kommen.
Wie ein entschwindender Traum die Erinnerung an eine Zeit davor, in der Bett und Schlaf im urbanen Diskurs zuletzt zunehmende Popularität erfuhren. Die Erkenntnis, dass wir in kurzen, von Pausen unterbrochenen Schüben am besten arbeiten (Beatriz Colomina, 2014) , beschwor eine auf maximale Produktivität gepolte Napping Kultur, die sleeperies erfand und napping pods am Arbeitsplatz installierte. Aus der Ohnmacht der letzten Monate langsam erwachend erwägen wir heute den generellen (Un)Nutzen dieses lokal verorteten Arbeitsplatzes und imaginieren sich verdichtende Bettenlandschaften als Produktionsstätten eines danach.
2020 I love u
Tag und Nacht, Home und Office, Arbeit und Spiel verschwimmen in unsereren Betten. Die horizontale Existenz, die Playboychef Hugh Hefner bereits in den Sechzigern faszinierte, wird 2020 für die Massen zu Realität. Unter ständiger Aufsicht versuchen wir die Balance zu halten und Unordnung zu vermeiden.
Experimente +++ Skizzen +++ Transformation +++ Atmosphärisches Mapping
Les Dormeurs, Sophie Calle, 1979 +++ Still Life (Betamale), Jon Rafman, 2013 +++ My Bed, Tracey Emin, 1998 +++ The Century of the Bed, curated by_vienna 2014 +++ Bed–In, Beatriz Colomina, Architecture Biennale Venice, 2019 +++ Bed–In For Peace, Yoko Ono, John Lennon, 1969 +++ Red Room (Parents), Louise Bourgeois , 1994 +++ Notes on Camp, Tom Burr, 2011 +++ Henry Ford Hospital, Frida Kahlo, 1932 +++ Exercising novy byt, Fokus Grupa, 2014 +++ Schlafflagge, Raša Todosijević, 1981 +++ Aufblasbares Anzughaus, Archigram, 1968 +++ Mobiles Büro, Hans Hollein, 1969 +++ Surveillance Beds, Julia Scherr, 1994–2000 +++ RMB City: A Second Life City Planning, Cao Fei, 2007–2009 +++ Slow Room, Jonathan Schipper, 2014–2015 +++ Back To Bed, Bedtime Digital GamesPuzzleBrain Games +++ The Persistence of Memory, Salvador Dali, 1931 +++ Fragrant Délit, Madelon Vriesendorp, 1975
The Bed, 2020 Ed. Wiebke von Bremen
The Bed, 2020 Ed. Wiebke von Bremen